Klassenmedizin
Klassenmedizin darf es nicht geben, heißt es.
Die Zweiklassenmedizin ist gang und gäbe, wird kolportiert.
Nach meiner Erfahrung haben wir die Vierklassenmedizin.
1. Der GKV Versicherte
bekommt alles, was abrechenbar ist, zu gegebener Zeit.
D.h. er bekommt kein längeres Aufklärungsgespräch, weil dies nicht bezahlt wird, er muss auf Termine warten und der Doktor kümmert sich nicht um die Organisation. Die überlässt er seinen Helferinnen.
Auch unsinnige Behandlungen werden durchgeführt, wenn diese von der Kasse bezahlt werden.
2. Der Selbstzahler (der "Privatpatient")
Alle Untersuchungen und Behandlungen werden zum Einsatz gebracht, zeitnah.
D.h. Leistungen, die durch eine Kasse nicht ersetzt werden, können verordnet werden,wenn der Patient einverstanden ist. Also muss man mit ihm reden. Da das Geld unmittelbar und überschaubar fließt, ist der Doktor an vielen "Privaten" interessiert, d.h. er kümmert sich viel intensiver um sie.
Im chirurgischen Bereich kenne ich sonst keine Behandlungsunterschiede, die OP Standarts sind bei 1. und 2. gleich.
3. Der Selbstmanager
Heute da, morgen dort, doctor hopping. Der Pat. lässt sich von vielen behandeln, manchmal gleichzeitig. Mal da, mal dort operieren, ohne das die Ärzte davon wissen. Man verheimlicht gerne. Unterlagen werden nicht mitgebracht, die Medikation nicht gewusst. Diagnostik bzw. Therapie wird angefangen, aber nicht zu Ende geführt. Diese Klientel ahnt nicht, mit welchem Risiko sie lebt, sind durch ihren Arzt nicht steuerbar und für ihre Kasse eine einzige Katastrophe. Das ist der Preis für die freie Arztwahl, die ja im Kern etwas gutes hat, aber finanziert sein will.
Ein Teil dieser Patienten ist aber auch Opfer. Sie bekommen ein Bündel Überweisungsscheine in die Hand gedrückt und werden ansonsten sich selbst überlassen, das Chaos ist vorprogrammiert.
4. Der Patient an sich
Er hat einen guten Hausarzt, der ihn bei Bedarf zum Spezialisten schickt oder im Krankenhaus vorstellt. Er hat einen Manager, der das Medizinsystem kennt und sinnvoll arbeiten lässt. Er kann seinem Doktor vertrauen und fühlt sich in guten Händen. Eigene Nachforschungen braucht er nicht, diese machen üblicherweise nur noch kränker.
Diese Klasse befindet sich in einer Phase des Aussterbens.
Merkwürdigerweise kann man in unserem Land ruhig verunfallen: die Rettungskette funktioniert vorzüglich, da gibt es nur Klasse 4 Patienten.
Warum ist das so ?
Die Zweiklassenmedizin ist gang und gäbe, wird kolportiert.
Nach meiner Erfahrung haben wir die Vierklassenmedizin.
1. Der GKV Versicherte
bekommt alles, was abrechenbar ist, zu gegebener Zeit.
D.h. er bekommt kein längeres Aufklärungsgespräch, weil dies nicht bezahlt wird, er muss auf Termine warten und der Doktor kümmert sich nicht um die Organisation. Die überlässt er seinen Helferinnen.
Auch unsinnige Behandlungen werden durchgeführt, wenn diese von der Kasse bezahlt werden.
2. Der Selbstzahler (der "Privatpatient")
Alle Untersuchungen und Behandlungen werden zum Einsatz gebracht, zeitnah.
D.h. Leistungen, die durch eine Kasse nicht ersetzt werden, können verordnet werden,wenn der Patient einverstanden ist. Also muss man mit ihm reden. Da das Geld unmittelbar und überschaubar fließt, ist der Doktor an vielen "Privaten" interessiert, d.h. er kümmert sich viel intensiver um sie.
Im chirurgischen Bereich kenne ich sonst keine Behandlungsunterschiede, die OP Standarts sind bei 1. und 2. gleich.
3. Der Selbstmanager
Heute da, morgen dort, doctor hopping. Der Pat. lässt sich von vielen behandeln, manchmal gleichzeitig. Mal da, mal dort operieren, ohne das die Ärzte davon wissen. Man verheimlicht gerne. Unterlagen werden nicht mitgebracht, die Medikation nicht gewusst. Diagnostik bzw. Therapie wird angefangen, aber nicht zu Ende geführt. Diese Klientel ahnt nicht, mit welchem Risiko sie lebt, sind durch ihren Arzt nicht steuerbar und für ihre Kasse eine einzige Katastrophe. Das ist der Preis für die freie Arztwahl, die ja im Kern etwas gutes hat, aber finanziert sein will.
Ein Teil dieser Patienten ist aber auch Opfer. Sie bekommen ein Bündel Überweisungsscheine in die Hand gedrückt und werden ansonsten sich selbst überlassen, das Chaos ist vorprogrammiert.
4. Der Patient an sich
Er hat einen guten Hausarzt, der ihn bei Bedarf zum Spezialisten schickt oder im Krankenhaus vorstellt. Er hat einen Manager, der das Medizinsystem kennt und sinnvoll arbeiten lässt. Er kann seinem Doktor vertrauen und fühlt sich in guten Händen. Eigene Nachforschungen braucht er nicht, diese machen üblicherweise nur noch kränker.
Diese Klasse befindet sich in einer Phase des Aussterbens.
Merkwürdigerweise kann man in unserem Land ruhig verunfallen: die Rettungskette funktioniert vorzüglich, da gibt es nur Klasse 4 Patienten.
Warum ist das so ?
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