Der Staat
Alternativlos
Ein Aufreger in den Medien sind gegenwärtig die hohen Umfragewerte für die AfD.
Die Erklärung, dass ein großer Teil der Wählerschaft („das Volk“) in unserer sehr kompliziert gewordenen Welt sich nicht mehr zurechtfindet, bei den Etablierten scheinbar keine Lösungen findet und nach Leitlinien sucht, die sie, wiederum scheinbar, bei den alternativen sieht, scheint mir plausibel.
Die Eigenschaften: Intoleranz, Inhumanität und Aggressivität nach innen und außen, sind typisch für totalitäre Systeme.
Insofern macht mir die Entwicklung auch Sorge.
Eine Beschimpfung der Befragten ist kontraproduktiv.
Für wichtig halte ich Bildung mit den Hauptfächern Geschichte und Sprache.
Dann lässt sich vielleicht unser demokratisches System, das Frieden und Freiheit ermöglicht stabilisieren.
Der Staat
Der Staat ist eine Mischung, deren Komponenten eigentlich nicht zusammenpassen, eine Emulsion, wie die Milch.
Viele probieren und stellen fest: schmeckt (oder nicht) und ernährt mich (oder nicht).
Die Dinge sind komplizierter:
„Staatsmacht“ ist ein geläufiger Begriff.
Untersucht man die Emulsion unter den Begriff Macht=Geld, zerfällt der Staat in drei große Blöcke.
a) die Gesamtbevölkerung
b) die Regierung und
c) die Wirtschaft.
Die Bevölkerung
Die größte Masse sind die Ungelernten, ohne festes Einkommen, ohne Vermögen, dazu gehören auch die Kinder und Jugendlichen, mit den Lohnabhängigen, also Arbeitern und die Niedrigverdiener aller Art.
Jeder von ihnen hat zumindest ein paar € in der Tasche, vom Hunger ist niemand bedroht.
Die „Mittelschicht“ ist berufstätig, hat ein festes Einkommen Lohn /Gehalt/Bezüge und auch ein mehr oder minder großes Vermögen.
Damit kann man gut leben und hat keine wirtschaftlichen Sorgen.
Bei den Reichen und Superreichen steht das Vermögen im wirtschaftlichen Vordergrund, das Dagobert Duck Syndrom.
Bei der Aufsummierung dieses Komplexes kommt man zu einer stattlichen Summe. Die Frage stellt sich, wie diese große Macht theoretisch und praktisch eingesetzt wird, oder werden kann.
Die Regierung
Der Staatsetat beträgt z.Zt. ca. 400 Milliarden €.
Über die Ministerien geht ein großer Teil dieser Summe in die Bevölkerung, um deren Grundbedürfnisse zu befriedigen: ich nenne Sicherheit, Gesundheit, Kommunikation und Arbeit.
Ein anderer Teil geht in die Wirtschaft, etwa um gewünschte Entwicklungen zu fördern.
Daneben muss der Staatsapparat finanziert werden.
Die Wirtschaft
Hier geht es ums Geld.
Formal sehe ich die Wirtschaft wie einen riesigen, auf seiner Spitze stehenden Kegel. Ganz unten ist der einfache Handel: gibst du mir, bekommst du das. Das macht praktisch jeder. Dann das Geschäft, es gibt ein Warensortiment, und die Leute kaufen. Die Werkstatt, die Firma, die Fabrik, das Werk, das Großunternehmen, der Konzern, der Großkonzern.
In allen Teilbereichen wird oder soll Geld erwirtschaftet werden und auch wieder ausgegeben werden, etwa durch Investitionen.
Die Bilanz soll positiv sein.
Auch hier besteht ein enormes Machtpotenzial, wenn man alle Vermögenswerte berücksichtigt.
Wie wird das Geld in den einzelnen Bereichen als Machtmittel eingesetzt?
In den prekären Schichten der Bevölkerung existiert zwar aufsummiert eine große Summe Geld, diese ist aber so zerstückelt, dass sie als Machtmittel ausfällt.
In der Mittelschicht wird viel Geld verdient und nicht nur wieder ausgegeben, sondern auch als Vermögen angelegt. Im Wohlstand besteht kein Bedarf, es als Machtmittel einzusetzen. Bei Unzufriedenheit greifen die Regeln des Marktes.
Die Reichen und erst recht die Superreichen machen sich ihre Regeln selbst. Bei Unzufriedenheit kann man ja den Standort wechseln.
Überschüssige Mittel werden nicht als Machtmittel eingesetzt, sondern fließen in die Luxusindustrie: Immobilien, Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Pretiosen etc.
In Zeiten der Oligarchen bzw. der "Tech-Milliardäre" ändert sich das. Sie versuchen Einfluss zu nehmen.
Der Regierungsetat ist ein mächtiges Mittel. Ihn richtig einzusetzen ist eine Kunst. So manche Milliarde wurde in der Vergangenheit schon falsch eingesetzt und blieb wirkungslos.
Wird die Bevölkerung mit ihren Bedürfnissen nicht ausreichen unterstützt, riskiert man Unruhen.
In die Wirtschaft gepumptes Geld, etwa um Innovationen oder Umstrukturierungen zu fördern, bleibt wirkungslos und ist verbrannt, wenn vor einer Entscheidung die Chancen und Risiken nicht ausreichend kalkuliert und verhandelt wurden. Lobbyisten haben schon viele Politiker um den Finger gewickelt.
Seit der industriellen Revolution hat sich die Wirtschaft in einen Moloch gewandelt. Auto-, Flugzeug-, Schiffs-, Industrie sind explosionsartig gewachsen, dazu kommen neue Industrien, wie Raumfahrt und Kommunikation.
Gewaltige Geldsummen werden zum Unterhalt dieses Komplexes bewegt.
Ein Moloch deswegen, weil die Schaden/Nutzen Frage in den Hintergrund und die Bilanzfrage ganz in den Vordergrund getreten ist.
Die aktuelle Bezeichnung hierfür ist „Turbokapitalismus“.
Das Individuum, der Mensch spielt keine Rolle mehr.
Ganz unten wird bei Bedarf „gefeuert“. Ganz oben wird ein Manager notfalls durch einen anderen ersetzt. Das System funktioniert und ihm wird gehuldigt. Der Automatismus (der Moloch) wird akzeptiert:
Antwort: „iss so“.
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