Ausflug
Kann man Gott mit einem Fernrohr näher kommen?
Ein Ausflug ins Universum.
Als die ersten PCs auf den Markt kamen, las ich in einer Zeitschrift eine kleine Geschichte, die mich bis heute fasziniert.
Ein PC Besitzer interessierte sich für den Aufbau seines Gerätes und schaute in das Innere. Auf einer Steckkarte sah er ein Drahtnetz, auf dessen Kreuzungspunkten Ferritkerne aufgebracht waren. Das war der Arbeitsspeicher. Die Daten/Bits werden durch deren Magnetisierung gespeichert. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:KL_Kernspeicher_Makro_1.jpg
Er schaute nachdenklich in den klaren Nachthimmel, wo ungezählte Sterne funkelten. Er wusste, dass die meisten unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße angehören, also relativ nahe sind. Mit dem Fernglas kann man den Andromedanebel ausmachen, eine ferne Galaxie.
Er wusste, dass mit einem stärkeren Teleskop, mit dem man über diesen Horizont hinausblicken kann, tausende weitere Galaxien zu finden sind. Das Bild des Arbeitsspeichers vor Augen, legte er imaginär das Bild des galaktischen Firmaments darüber und fand zwei Ähnlichkeiten: die Verteilung und die Form der Ferritkerne.
Wenn diese Datenspeicher sind, dachte er, welch ungeheure Menge an Daten ist dann in diesen galaktischen Kernen gespeichert?
Soweit die kleine Geschichte.
“Was ist das schwerste von allem? Was dir das leichteste dünkt: mit den Augen zu sehen, was vor dir liegt.”
(Johann Wolfgang von Goethe)
Vor 400 Jahren wurden das Fernrohr, das Mikroskop und das Hörrohr erfunden. Die Verstärkung des optischen Sinns führte zu einem enormen Gewinn an Wissen. Der Mikrokosmos, der Makrokosmos und überhaupt der Kosmos als Universum wurden erschlossen.
Das Reich der Mikrobiologie öffnete sich, was zu einem großen Fortschritt in der Medizin führte und die Erkenntnisse über die Himmelsmechanik führte zu einer Revolution des Weltbildes,
( was Galileo Galilei beinahe das Leben gekostet hätte, weil es auch mächtige Männer des Glaubens gab)
In der Folgezeit etablierten sich die Naturwissenschaften, was wiederum zur Entstehung von Technologien führte.
Aus dem Fernrohr wurden Teleskope und nach Erfindung der Rundfunktechnik Radioteleskope.
Die Leistung dieser Instrumente hängt von der Menge an Strahlung ab, die sie aufnehmen können.
Fernrohre haben Sammellinsen von wenigen cm Durchmesser.
Bei Teleskopen sind die Spiegel in dm zu messen und bei großen, modernen Geräten sind sie mehrere m groß.
z.Zt. Wird ein 40m Spiegelteleskop gebaut.
Bei Radioteleskopen gibt es noch einmal einen Sprung: das von Effelsberg hat einen 100m Spiegel, wobei man hier von einer Antenne spricht.
Antennen kann man zusammenschalten, es entsteht ein Array, das hat man auch global gemacht, d.h. Radioteleskope auf verschiedenen Kontinenten messen in der gleichen Himmelsgegend, der Leistungszuwachs ist noch einmal ein Vielfaches.
Beim Vordringen in das Universum kommt ein zusätzlicher Faktor ins Spiel: die Zeit.
Beim Betrachten der Mondoberfläche mit einem Teleskop, kann man sehr viel mehr Einzelheiten sehen: so sieht sie tatsächlich aus. Bei der Sonnenoberfläche gilt: so sah sie vor gut 8 Minuten aus und die Jupitercyclone sind schon 40 Minuten weiter.
Der Grund ist die Lichtgeschwindigkeit. Sie bewirkt, dass wir der Zeit hinterher hinken. Bei sehr entfernten Objekten, deren Abstand in Lichtjahren angegeben wird, kann es sein, dass der zu sehende Stern gar nicht mehr existiert, weil er längst in einer Supernova aufgegangen ist. Weil das Licht dieses Ereignisses noch zu uns unterwegs ist, sind wir ahnungslos.
Phantasie ist wichtiger, als das Wissen, denn das Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)
Ich kann mir vorstellen, dass es Sonnen gibt, erheblich größer als die in unserem System, die sehr viele Planeten haben und in dem Gürtel, wo strahlungsbedingt auf erdähnlichen Planeten Leben entstehen kann, gleich ein Dutzend kreist.
Da die Naturgesetze überall gelten, sollten dort auch menschenähnliche Wesen leben.
Warum sollten sie sich nicht auch von einer steinzeitlichen Phase in eine hochtechnisierte Welt entwickelt haben.
Da diese “Erden” nicht soweit von einander entfernt sind, keine Lichtjahre, sonder “nur” ein paar Millionen km, können sie miteinander kommunizieren.
Sie haben einst beschlossen, ihre Radioteleskope in einem interplanetaren Array zu vernetzen und können damit sehr weit in die Vergangenheit sehen.
Ihre dabei gewonnenen Daten sind abgespeichert. Vielleicht gibt es in der Nähe einen kalten Planeten, dessen Kristallstruktur als Speicher dient.
Mit einer Technik, die an die eines Computertomografen erinnert, können diese wieder ausgelesen werden.
Mit ihrem immens leistungsfähigen System haben sie auch unsere Erde gefunden und über die Zeit vermessen.
Würden sie gefragt, wie unsere Erde vor 5000 Jahren ausgesehen hat, oder wie sie in 5000 Jahren aussehen wird, könnten sie dies zeigen.
Wir versuchen mit unseren Mitteln diese Fragen zu beantworten. Die Antworten jener allwissenden wird uns nie erreichen. Wir sind für sie auch irrelevant, denn sie können gar nicht für uns tun. Das müssen wir schon selbst bewerkstelligen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen