Karriere

 

 

 




Heutzutage wird gerne das Wort "Karriere" in den Mund genommen:

Er oder sie hat "eine tolle Karriere hingelegt".

So einfach ist das nicht.

Gemeint ist meist die Karriereleiter, mit der die berufliche Entwicklung beschrieben werden soll. Rangordnung und Hierarchie sind andere Begriffe, die hierher gehören.

In der Entwicklung eine Individuums sehe ich drei Bereiche, in denen man eine Hierarchie erkennen kann, die aber so unterschiedlich in ihrer Struktur sind, dass man sie unterscheiden sollte.

Ich nenne sie

1. den wichtigsten

2. den übersichtlichsten und

3. den konfusensten Bereich



Die Karriereleiter sehe ich als Strickleiter. Am Anfang besteht sie aus 2 Seilen und der untersten Sprosse. Diese Grundausrüstung wird dem Individuum von den Eltern zur Verfügung gestellt. Die Bildung, die Gene und das Vermögen der Eltern bestimmen den Startplatz in der Gesellschaft. Das Kind sollte nun mit seiner Neugier spielen und lernen, erfahren, schließlich wissen. Hat dies zu einem Ergebnis geführt, kann die nächste Sprosse eingeflochten werden. Diesen Schritt nenne ich “Anwendung”. Auf dieser Sprosse geht es wieder los: lernen, erfahren .....

Dieser Prozess sollte ein Leben lang anhalten. Wie viele Sprossen die Leiter dann hat, ist jedem selbst überlassen.

Strickleitern haben Risiken, sie sind wackelig, die Seile können reissen, die Sprossen brechen. Zur Karriere gehört deswegen eine gute Portion Glück.

Dieses Schema lege ich jetzt auf die o.g. Bereiche.

Der “wichtigste, s.o.” beinnhaltet die kulturelle Entwicklung des Individuums. Es braucht hierzu die Sprache, ev. auch mehrere, Kontaktfähigkeit und die Schärfung aller Sinne. Anders ausgedrückt: ein guter Wortschatz und dessen richtiger Gebrauch, die Beherrschung der Kommunikation im Allgemeinen und mehr Sinn für etwas haben, als die Anderen, ist von Nutzen.

Mit “Kommunikation” meine ich nicht technische Mittel, sondern direkte, verbale, auch Körpersprache und hier nicht nur Gesten, sondern auch Mode, überhaupt das Verhalten.

In diesem Bereich geht es um die Entwicklung des Individuums zur Person, dann zur Persönlichkeit und zur anerkannten, die man im Englischen “die gefeierte” (Celebrity) nennt.



Ein sehr spezieller Unterbereich ist die Entwicklung der Sexualität. Sie ist anfangs nur wenig auffällig vorhanden, begleitet uns aber das ganze Leben und ist stark fremdbestimmt.

Mit der Geburt geht es schon los: „es ist ein Junge“. (ich beschränke mich im Folgenden nur auf den männlichen Part).

In der nächsten Stufe kommen Hormone erneut und mächtig zur Wirkung: die Pubertät setzt ein: Sturm und Drang. Der Junge muss lernen damit umzugehen und wird zum Jüngling/Teenager/Outlaw etc.

Ergibt sich die Gelegenheit, die Sexualität anzuwenden, wird der Jüngling zum Mann. Die meisten Frauen dürften von dieser Erfahrung entäuscht sein.

Anspruchsvolle Männer lernen auf der nächsten Stufe, wie man sich besser verhält/kommuniziert und werden dann zum „Don Juan“. In diese Phase fallen häufg Trennungen, die mehr oder weniger dramatisch ablaufen.

Nicht genug kann sich der Don Juan noch weiter verbessern: er wird dann zum „Casanova“. Diese männlichen Wesen sind kontrolliert und empathisch. Sie gehen nicht mit einer Frau einfach ins Bett, vielmehr handeln sie so, dass die Frau sie in ihr Bett bittet.

Die meisten Frauen sind danach glücklich, auch, wenn sie -ungewollt- schwanger geworden sind.

(Nachzulesen in der Biografie von Giacomo Casanova)

Leider erreichen viele Männer nicht diese Stufe, auch weil sie vom Alter überholt worden sind.

Den zweiten Bereich habe ich den „übersichtlichen“ genannt. Gemeint ist die Bildung bzw. Ausbildung.

Hier bekommt man in der Hierarchie Zeugnisse, Diplome, Titel und Berufungen.

Diese Urkunden kann man vorlegen und einsehen d.h. Übersicht gewinnen.

Die unterste Stufe, die Grundschule sollte man schaffen.

Im Gymnasium bzw höheren Schule, muss man sich schon anstrengen. An der Uni bzw Hochschule oder Akademie sich ins Zeug legen. Der Lohn ist ein akademischer Grad und für Wissenschaftler ein Titel.

Dann kommt die Zeit, in der berufliche Erfahrung gesammelt wird. Bei Erfolg, die Anerkennung als Experte.

Möchte man keine Berufung, oder bleibt diese aus, kann man sich in die Gefilde des Philosophen zurückziehen.



Im 3., „konfusesten“ Bereich geht es ums Geld.

Ich möchte möchte mich hier kurz fassen.

Allgemein gilt, dass größte Vorsicht angebracht ist.

Auf der ersten Stufe geht es ums Taschengeld.

Ich finde, jedes Kind (ab 5 ?) sollte ein Taschengeld bekommen. Es sollte lernen, mit diesem Medium umzugehen. Die Höhe ist natürlich den Eltern überlassen. Ob 50 Cent, 2 € oder 5, die Beträge erscheinen klein und doch ist der Unterschied groß. Ich sehe hier die Gefahr, der „frühkindlichen Klassenbildung“ sive des „materiellen Rassismus“.

Die nächste Stufe fällt mit der Phase des Jobbens bzw. der Berufstätigkeit zusammen. Orientieren, auswählen, fordern, sich bescheiden oder wuchern, an all dem gilt es zu arbeiten.

Bleibt in der Kasse etwas übrig, kann man sich mit der dritten Stufe beschäftigen: der Vermögensbildung.

Wir nähern uns der Finanzwirtschaft. Ein Haifischbecken bzw. ein Ozean mit vielen unbekannten Gefahren.

3 Beispiele:

a, Die Saga 

Im Zarenreich gab es eine große Aktiengesellschaft, hatte man von ihr ein Aktienpaket, war man reich. Dann kam der erste Weltkrieg und die Revolution. Die Aktien waren nichts mehr wert, Altpapier. Das Unternehmen wurde aber nie aufgelöst und nach 10-20 Jahren, das Unternehmen florierte wieder, bekamen sie wieder einen Wert und stiegen. Glücklich, wer sein Altpapier nicht entsorgt hatte ( Zit. Nach Andre Kostolani)

b, der Krösus

Ivar Kreuger besaß das Zündholz Monopol. Er wurde damit sehr reich. Dann machte er Finanzgeschäfte.Er vergaloppierte sich. Er war 52 Jahre alt, als man ihn in Paris mit einer Kugel im Kopf fand. Er sei es selbst gewesen, heißt es.

c, das Bankhaus

Wie viele habe ich seinerzeit zwecks Hausbau (= Vermögensbildung) einen

langläufigen und relativ teuren Kredit aufgenommen. Die Zinsstufe änderte

sichnicht, die Zeiten schon. Zu gegebener Zeit habe ich dann mit meiner Bank

gesprochen. Heraus kam ein neues Kreditangebot mit günstigeren Zinsen, aber

auch langer Laufzeit, bei deren Ende ich 90 gewesen wären.

Ich habe dankend verzichtet und meine Schulden abgelöst. Dieser Vorschlag kam

nicht von der Bank.

Facit:

 die Bank ist nicht daran interessiert, deine Vermögensverhältnisse zu verbessern,

sondern will ein Geschäft machen.

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