Ortler

      Im Sommer 2014 fuhr ich das erste Mal über den Reschenpass nach Süden.  Bei herrlichem Wetter konnte man am Horizont ein gewaltiges, eisbedecktes Bergmassiv sehen: den Ortler.


   
  Dorthin muss ich irgendwann mal, dachte ich mir.

      Jetzt war ich dort.
      Erzherzog Johann, eine großartige Persönlichkeit im Habsburgerreich, hatte einen ähnlichen Eindruck, als er Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen einer Inspektionsreise über den Reschen kam. Er soll die Besteigung des Hauptgipfels "befohlen" haben. Diese gelang dann 1804.
      Von Sulden aus ist die Sicht auf die Nordflanke des Berges mit dem schneeweißen Abbruch des Gipfelplateaugletschers und den Nachbarbergen Cebru und Königsspitze ubiquitär. Egal, wo wir waren: auf der Kälberalm, der Düsseldorfer Hütte, dem Madritschjoch, der Hintergrathütte oder der Tabarettahütte, immer blickte man auf diesen bestimmenden Hintergrund.
      Es stellte sich die Frage: wie hoch ist diese Eisstufe rechts neben dem Gipfel. Niemand wusste die Antwort auch ein Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung nicht. 40-50-m ??
      Einige aus der Gruppe gingen auf das hintere Schöneck. Ich blieb bei der Düsseldorfer Hütte und kehrte schließlich ein, weil ich eine Kleinigkeit essen und trinken wollte. Die Hütte war gut besucht, aber ich hatte Glück, ein Platz wurde gerade frei. Wenig später gingen auch die anderen Leute am Tisch. So kam es, daß sich Reinhold Messner, der mit einer Gruppe zahlender Gäste unterwegs war, mit einigen Leuten zu mir setzte. Ich konnte mit ihm reden und habe ihn u.a. gefragt, wie hoch besagte Eisstufe ist (wer sollte es sonst wissen?)
 Er sagte: "an der höchsten Stelle 200 m"    


      

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